Am Montag soll es kühl sein und ev. sogar etwas regnen. Deshalb entscheiden wir uns, den Tag für div. Einkäufe zu nutzen. Letzte Woche wollte ich endlich einen richtig guten Kaffee geniessen von meiner Maschine auf dem Boot, doch leider hat es grad die Sicherung rausgehauen, als Mani sie einschaltet. So komme ich immer noch nicht zu einem richtig guten Kaffee mit Schümli. Heute kaufen wir eine Neue, weil die Garantie, die ich habe nur in der Schweiz gültig ist, obwohl die Kette hier auch vertreten ist. Im Herbst nehmen wir die alte Maschine dann in die Schweiz und bringen sie auf Garantie in den Shop. Die neue Maschine nehme ich in die Wohnung.
Am Mittwoch kommt der Herr, der uns für die Gasleitung berät, deshalb kaufen wir den neuen Gasherd. Lange wussten wir nicht, für welches WC-System wir uns entscheiden sollen. Es ist eine Sacktoilette, die hat keinen Tank der den Abfall sammelt, sondern schweisst nach jedem Toilettengang einen Beutel wie bei einer Wurst. Die kann dann an Land im Abfall entsorgt werden. Die bestellen wir heute, in ca. einer Woche soll sie da sein. Wir brauchen eine richtig gute Schleifmaschine die auch polieren kann um das Deck sauber abzuschleifen.
Die ganze Woche sind wir damit beschäftigt, das Teak zu entfernen, den Gummi darunter abzuschleifen und immer wieder irgend ein Werkzeug zu suchen.
Eine riesen Überraschung, am Mittwoch Mittag dürfen wir in die Halle. Einige Boote gehen schon ins Wasser oder auf den Platz. Auf zwei Zentimeter genau passen wir rein. Was für ein Glück, denn 5 min später beginnt es zu regnen, so wie es die Prognosen voraus gesagt haben. Wir haben schon einen grossen Teil vom Teak weg und die Unterlage ist offen, was sehr schlecht wäre, wenn es da rauf regnet. Wir hätten immer alles zudecken müssen. (Ps: mit Doppelklick wird der Film vergrössert.)
Jetzt können wir immer hämmern, schleifen und polieren egal was für Wetter wir haben. Aber am 14. April müssen wir mit dem Deck fertig sein und wieder aus der Halle raus, weil dann ein Boot von weiter hinten raus will. Aber das schaffen wir, wir sind gut in der Zeit, vor allem sind wir jetzt wetterunabhängig.
Zum Nägel feilen reicht das Stubenlicht nicht, darum brauche ich noch eine Stirnlampe.
Am Donnerstag Mittag kommt der Segelmacher um unser neues Bimini und die Kuchenbude auszumessen und das Schnittmuster anzufertigen.
Abends nach getaner Arbeit auf der Heimfahrt realisieren wir, dass der hinterste Teil der Kuchenbude zu gross ist und unser Baum nicht lang genug um über die Ecken der Kuchenbude zu kommen. Zu Hause sucht Mani Bilder am Ipad wo man das möglichst genau sehen kann. Wir grübeln und nerven uns, dass uns das nicht in den Sinn gekommen ist. Wir wussten es ja, im Herbst letztes Jahr haben wir darüber schon geredet. Wir schlafen beide sehr schlecht in dieser Nacht. Mani ruft immer wieder in der Segelmacherei an. Leider ist erst ab 09.00 Uhr jemand da. Endlich ruft Matthias zurück und Mani kann das mit ihm klären. Es gibt noch eine Lösung, so dass die Kuchenbude so gross bleibt aber nicht ganz so weit nach hinten geht. So sollte es gehen. Das wäre eine teure Katastrophe gewesen, wenn das nicht ginge.
Für mich heisst es Detektiv spielen um die Muttern der Relingstangen unter Deck hinter den Schränken oder unter der Deckenabdeckung zu suchen. Das ist eine sehr mühsame Arbeit, ich muss in die Kästen fast reinkriechen und die Muttern zu lösen. Die Deckenabdeckungen müssen entweder aufgerissen oder aufgeschnitten werden, in der Küche müssen der Dampfabzug und eine Holzwand demontiert werden. Im WC versteckt sich hinter dem Spiegel ein Loch wo mit grosser Mühe eine Schraube zu finden ist.
Das deprimierende daran ist, dass diese Baustellen jetzt alle offen bleiben, bis das Deck fertig ist und die Relingstangen wieder montiert werden. Das heisst auch, die Schrauben, Muttern und Unterlagsscheiben müssen gut aufbewahrt werden, damit wir in einem Monat noch genau eruieren können, was wo hin gehört. Zum Glück gibt es Handy zum fötele.
Am Samstag nach getaner Arbeit am späteren Nachmittag entschliessen wir uns noch zu einer kleinen Tandemtour durchs Naturschutzgebiet der Werderlandes, obwohl wir ziemlich geschafft sind. In dieser Gegend kann man viele Tiere beobachten, Fasane, Schwäne, Enten, Gänse, Rehe, Hasen und einen Otter habe ich auch schon gesehen.
Nach einer sehr strengen Woche für unser Arme, gönnen wir unseren Beinen etwas Bewegung und machen einen 6-stündigen Spaziergang mit gut 21km durchs Werderland mit einer Kaffeepause.