Anfangs Woche noch keine grossen Veränderungen

Eine neue Woche, aber immer noch die selben Arbeiten. Schleifen, ausbessern, staubsaugen, nochmals schleifen, staubsaugen und zum Schluss die lang ersehnte Abschlusskontrolle die morgen hoffentlich stattfindet. Wir arbeiten ohne Schuhe, damit der Boden sauber bleibt, dafür haben wir sehr kalte Füsse, die wir in der Pause an unserem Heizlüfter wärmen.

wärmende Teepause…
auf dem Weg zur Werft, Blumenhochbeet

Abends nach unseren sportlichen Aktivitäten essen wir Z’nacht, danach gehen wir spazieren und diskutieren das weitere Vorgehen über das Anwenden vom Kiwi-Gripp. Die Menge pro Quadratmeter muss berechnet werden, dass möglichst die ganze Fläche gleich dick wird. Das Rollen über die Fläche sollte immer gleich sein damit die Struktur und Griffigkeit regelmässig wird. Wir müssen uns überlegen wie breit der Lack am Rand innen und aussen um das ganze Deck sein soll, dann alles so abkleben.

die Flut ist heute sehr hoch, es hat nachts auch viel geregnet…

Am Dienstag sind wir nur bis zum Mittag auf dem Boot um die ersten Abklebungen zu machen. Mani hat eine kurze Torschusspanik. Einige Stellen sind noch nicht gut genug gespachtelt, er wollte doch alles richtig machen und ist mega endtäuscht, dass es doch noch so viele fehlerhafte Stellen hat. Kurzerhand fängt er mit spachteln an, ohne zu überlegen, ob die Flächen dafür vorbereitet sind, wieviel es insgesamt ist und das mit mir abzusprechen, damit ich weiss, das ich nicht überall hintreten kann. Es ist sehr viel Staub auf der Fläche und natürlich trete ich in die frischen feuchten Stellen rein. Ich muss Mani etwas wach rütteln und kritisiere ihn recht hart und verlange etwas mehr Achtsamkeit, Ruhe und Geduld.

Nach dem Mittag gehen wir gross einkaufen zum SVB, Baumarkt, Kaufland und zum Campingladen. Bis wir zu Hause sind ist es fast 17.45 Uhr. Um 18.30 Uhr bekommen wir Besuch von unseren Nachbarn auf der Werft, wir essen Käsefondue mit Gemüse und Brot. Es war ein unterhaltsamer Abend mit Austausch von Bootsumbauerfahrungen.

hoffentlich haben wir an alles gedacht…
alles genau abmessen und einzeichnen, dann mit dem Cutter ausschneiden…

Heute Mittwoch erwarten uns endlich interessantere Arbeiten. Es geht um das Abkleben der Ränder für den Lack. Zuerst wollten wir eine einzige Fläche mit Kiwi-Gripp streichen. Das wird doch eher schwierig, dass die ganze Fläche dann gleich aussieht. Deshalb entscheiden wir uns dann doch für Unterteilungen mit dem Lack. Um die Ränder der Relingstützen, die Wassereinlassbolzen und Beschläge kleben wir schöne Rundungen. An der Aussenseite ziehen wir den Rand hoch bis zur Holzleiste.

Ab heute haben wir Schuhüberzieher, damit der Boden sauber bleibt und unsere Füsse warm:))))

am Bug ist alles vorbereitet…
das Heck ist auch parad…

Wir bekommen noch Besuch von Frank, ein Kollege von Mani, er flickt unseren Spinnakerbaum, baut unser altes WC aus und das Neue ein. Juhu, endlich mal was sichtbares, das sich verändert hat. Die alten Schläuche werden ausgebaut. Im Sack-WC ist ein Foliensack der nach jedem Geschäft eine Schweissnaht macht wie eine Wurst, die dann später im Abfall an Land entsorgt wird. So brauchen wir keine Abpumpanlage, die in vielen Häfen sowieso nicht funktionieren oder gar nicht vorhanden sind.

unser altes WC…
das neue Sack-WC
noch putzen, dann einbauen
die Backskistenränder sind grundiert…

Jetzt wird es spannend, Mani klebt über das Klebband um das Cockpit und die Koje ein zweites, einen Millimeter nach unten versetzt. Danach wird der Rand innen und aussen drei bis vier mal grundiert, wir benötigen dafür den ganzen Tag.

wir müssen gut aufpassen um nicht in die Farbe zu treten
alle Ränder sind grundiert
auch das Heck und die Backskisteninnenränder sind grundiert…

Einen Tag später, wir sind gespannt, wie die Grundierung aussieht. Es hat viele Hicks und Unebenheiten, die sind leider nicht zu übersehen. Mani zieht das obere höher geklebte Malerklebband ab, so dass der Lack den wir heute das erste mal streichen einen Millimeter über die Grundierung kommt und sie so nicht durchschimmert.

das obere Malerklebband kommt weg…

Mani mischt die Farbe an, die dann noch 20min ruhen muss bis wir streichen können. Wir gehen noch zur Toilette, damit wir nachher die Zeit durchhalten während dem Streichen.

beide Komponente genau abwägen und gut mischen…

Der Lack geht recht gut zum Streichen, er verläuft zwar und macht auch Nasen, man wird sehen, dass wir Anfänger sind. Es ist recht anstrengend, körperlich, weil wir die ganze Zeit ohne Kniekissen auf den Knien rumkriechen und mental braucht es viel Konzentration um alle lackierten Stellen auf die Farbmenge zu kontrollieren. Wir lackieren insgesamt drei mal.

langsam kommt farblich etwas Abwechslung rein…
auch im Heck…

Wegen der Feuchtigkeit in der Halle die sich durch die Wärme tagsüber bildet, ist es besser vormittags zu streichen. So nutzen wir den Nachmittag für Sport. Wir fahren gemeinsam mit dem Tandem nach Vegesack zum Hallenbad. Mani joggt von dort heim, er wurde voll verregnet. Ich schwimme eine Stunde und fahre danach mit dem Tandem alleine zurück bei Sonnenschein. Das hat super gut getan.

warten auf die Fähre nach Bracke

Am Samstag Nachmittag nach dem zweiten Streichdurchgang geniessen wir eine Velotour nach Harrier Sand, fahren mit der Fähre nach Brake, essen was Kleines und fahren wieder zurück. Das bei schönem, warmem Sommerwetter und leichtem Wind.

Strand Harrier Sand

Am Abend essen wir selbst gemachte Pizza bei unseren Bootsnachbarn, wir bringen den Dessert. Wir können den ganzen Abend draussen sitzen, neben ihrem Wohnwagen und diversen Booten direkt an der Lesum mit Laternenlicht, richtig gemütlich.

Nach dem Streichen am Sonntag entschieden wir uns, noch ein viertes mal zu lackieren, weil es doch einige Stellen hat, die sonst ev. undicht sein könnten. Farbe haben wir noch genug.

Mit Schrecken haben wir festgestellt dass unsere Akkus entladen sind, obwohl nichts angeschlossen ist, was Strom frisst. Das Energie-Management-System zeigt an, dass die Batterien vor vier Wochen noch ca. 70% geladen waren. Irgendetwas stimmt da nicht. Zum Glück kommt bald der Elektriker, morgen informieren wir uns bei Victron, die Akkus sind noch nicht mal zwei Jahre alt.

die einen Pflanzen haben fast Sommer, die anderen haben noch die Blätter vom letzten Jahr….
ich aktualisiere meine Homepage…