Noch vor dem Zmorgen bereite ich den Sauerteig vor, den ich gestern Abend angesetzt habe, heute Abend gebe ich nochmals Mehl und Körner dazu, morgen früh wird er frisch gebacken.
Von Snaptun fahren wir nach Juelsminde mit dem Tandem, wo wir uns auf dem Kinderspielplatz etwas austoben.
Nach einem kleinen Mittagsnack fahren wir nach Horsens, es schifft in Strömen, wir werden nass. Wir besuchen das Industriemuseum. Das ist sehr spannend, aber leider verstehen wir nicht viel. Das Infoblatt ist noch in Deutsch, die Kurzinformationen bei den verschiedenen Themen sind in Englisch, aber die längeren Infos und Filme sind alle in Dänisch. Schade ich hätte gerne mehr Infos erhalten über diese Zeit.
Um 07.00 Uhr kommt das Brot in den Omnia und auf den Herd. Ich wollte es schon um 06.00 Uhr backen, aber noch nicht aufstehen, da wir aber die Gasflamme nicht unbeaufsichtigt lassen, wirds später. Gemäss Rezept braucht es 1 1/2 bis 2 Stunden zum Backen. Während dem Backen mache ich meine Rücken- und Schulterübungen und trinke mein tägliches heisses Ingwerwasser. Mani wird langsam ungeduldig und will das Brot nach 1 1/2 Std. rausnehmen. Da es sehr heiss ist und er es nicht gut halten kann macht er etwas lärm. Ich werde wütend, weil ich das Brot nach Rezept backen will, es ist mein Brot und ich backe es und nimm es auch raus. Ich will ihm nochmals ein paar Minuten geben. Nach 15min nehme ich es raus und schneide es auf. Es ist super knusprig und innen sehr feucht. Aber die Rinde schon recht dick. Es war etwas zu lange drin, das ist mir jetzt auch klar. Wir haben deshalb richtig gestritten, das erste Mal seit sehr sehr lange.
Wir konnten danach aber gut darüber reden. Ca. um 10 Uhr gehen wir auf die Fähre und besuchen die Nachbarinsel Hjarnö, machen einen 3 Stündigen Spaziergang, trinken etwas und fahren wieder zurück.
Trotz des schon sehr kalten Wassers wollte ich schwimmen gehen, ich habs auch geschafft ganz ins Wasser zu steigen, nach etwa 10min Angewöhnungszeit. Es hat sehr viel Seegras, dadurch wirkt das Wasser sehr dunkel und die Quallen sind nicht gut sichtbar. Ich schaffe nur etwa 10m dann muss ich umdrehen und aus dem Wasser. Ich hab schiss, das irgendwo eine Feuerqualle auf mich lauert. Auf dem Weg zurück zum Boot begegne ich prompt einer sehr grossen.
Am Mittwoch nach dem Zmorgen fahren wir aus dem Hafen und können schon bald segeln, es hat mässig Wind und Böen von max. 18Kt. das ist super zum segeln. Im Kanal nach Fredericia müssen wir motoren, es ist eng, kurvig und die anderen Boote machen es schwierig. Die Bojen, die wir eigentlich nehmen wollten, sind dem Wind recht ausgeliefert, wir entscheiden uns nach Kolding in den Hafen zu fahren. Die Fahrrinne zum Hafen ist sehr schmal, der Hafen hat einen grossen Vorhafen und Dalben.
Wir suchen uns einen Platz und finden schnell einen. Es hat gut geklappt mit der Einfahrt. Erst nach dem Anlegen, sehen wir das der Platz eine rote und eine grüne Marke und eine Treppe hat um besser ein und auszusteigen. Das heisst er könnte besetzt sein. Wenn wir bleiben, könnte es sein, dass wir abends noch umparkieren müssen und wir können nicht weg vom Boot. Deshalb entscheiden wir uns zu wechseln. Eine Anlegestelle weiter. Wir haben immer noch recht Böen zwischendurch. Beim rückwärts rausfahren versuche ich gegen den Wind zu steuern und drehe zu spät zurück, wir erwischen mit dem Dinghi das Nachbarboot am Bugkorb.
Der zweite Versuch ist hektisch, weil wir nervös sind nach dem Missgeschick. Wir sind schlecht vorbereitet und unsere Kommunikation ist sehr schlecht. Dabei hätten wir genügend Zeit und Platz um uns gut vorzubereiten. Schlussendlich sind wir gut und sicher festgemacht. Ich muss das ganze erst mal verdauen, danach reden wir darüber und besprechen, was wir nächstes mal besser machen müssen. Wir sprechen unseren Nachbarn auf unser Missgeschick an, er soll doch bitte schauen ob alles in Ordnung ist bei seinem Bugkorb. Er bittet uns mit zu kommen zum schauen. Es ist alles ok. Nach einem längeren Spaziergang ist der Platz neben uns immer noch leer, auch am nächsten Morgen noch. Wir hätten also warten können bis der Wind ganz nachlässt und erst dann umparkieren. Naja, danach ist man immer schlauer….
Nach dem Zmorgen sprechen wir die Anlegesituation von gestern nochmals durch und üben das Anlegen. Es hat fast kein Wind, darum geht alles sehr einfach.
Es ist ein wunderschöner, schon fast heisser Tag mit 28 Grad, so warm hatten wir noch nie die letzten zwei Monate. Wir fahren mit dem Tandem nach Middelfart, wo wir den Bridgewalk Lillebaelt für morgen buchen. In Fredericia spazieren wir durch die Stadt zum Strand, ich bereue, dass ich meine Badesachen nicht mitgenommen habe. Es hat einen wunderschönen Badebereich mit Holzsteg und einer Bar/Café, die hat leider geschlossen.
Ich könnte schon mit Unterwäsche schwimmen, das mache ich, denke ich mir. Kaum am Steg, und mit den Füssen im Wasser, bin ich sofort wieder draussen. Es schwimmen ganz viele kleine Feuerquallen rum, zum Teil nur 2 oder 3 Zentimeter klein, man sieht sie kaum, aber auch die brennen. Ich wage es nicht zu schwimmen. Meine Angst ist einfach zu gross. Schade.
Wir spazieren auf dem Befestigungswehr und auf den Turm, die Aussicht über die Stadt ist sehr schön.
Zuerst fahren wir mit dem Tandem nach Vejle, ein herziger Ort mit einer schönen Fussgängerzone, Cafés und vielen kleinen und grossen Geschäften. Nach einer Glacepause am Mittag fahren wir nach Middelfart, wo um 16.50 Uhr die Brückenwanderung beginnt.
Es dürfen keine Gegenstände auf die Brücke mitgenommen werden, Taschen, Handys, Portemonnaie alles kommt in die abgeschlossene Box. Alle müssen einen Schutzanzug und einen Sicherheitsgurt tragen. Die Tourenleiterin erzählt einiges über die Planung und den Bau der Brücke vor ca. 100 Jahren. Die Tour dauert fast zwei Stunden mit der Vorbereitung und hin- und Rückweg.
Nach der Brückenwanderung auf dem Heimweg essen wir in einer Pizzeria eine feine Pizza, kurz vor 21 Uhr sind wir wieder beim Boot. Wir haben eine Etikette am Boot, wir sollen uns beim Hafenmeister melden. Wir vermuten, dass er die Etikette für unser Ticket nicht gesehen hat. Ich schreibe ein Mail mit Foto, denn morgen früh nach dem Zmorgen fahren wir weiter.
PS: der Bootsliegeplatz neben uns ist immer noch frei, wir hätten also gar nicht wechseln müssen….
Es soll heute Nordwestwind mit 8Kt. und Böen bis 14Kt. geben. Wenn das stimmt, ist das super für uns zum Segeln. Wir wollen durch den kleinen Belt bis in die Bucht von Torö Huse. Leider stimmt die Vorhersage überhaupt nicht, wir haben Südostwind von max. 8Kt. mit Böen. Wir müssen alles motoren, schade. Um 14 Uhr sind wir in der Bucht, die Boje ist recht weit vom Ufer weg, aber es hat ja kein Wind. Wir machen einen Spaziergang ins Dorf, Mani rudert an Land und ich danach zum Boot zurück, so haben wir unser Armtraining für heute auch gemacht.
Kurz nach 6 Uhr kann Mani nicht mehr schlafen, er steht auf, backt das Brot und legt von der Boje ab. Ich döse noch etwas. Der Duft vom frischen Brot lockt mich aus dem Bett. Wir frühstücken während der Autopilot läuft mit der Fock. Danach setzen wir das Grosssegel und segeln nur den kleinen Belt in die Flensburger Förde.
Bei mässig Wind und leichter Bewölkung sind sehr viele Segler unterwegs. Meistens haben wir Wind unter 10Kt, sind aber doch 4 bis 5Kt. schnell.
Wieder in Deutschland angekommen, wir sind in Flensburg. Juhu, morgen fahren wir zum EDEKA, endlich kann ich wieder meine Lieblingsjoghurt und richtig guten Käse einkaufen.