Ein wunderschöner Morgen, ruhige Stimmung, leicht diesig…Wir fahren von der Schleuse in Geiselau los.
Kurz danach sind wir schon im NOK. Hier ist es recht neblig. Wir halten genug Abstand zum Frachter vor uns.
Ein schnelles Motorboot fährt an uns vorbei und warnt uns, dass ein Containerschiff kommt. Kurz danach begegnet uns ein riesiges Container-Schiff. Wahnsinn, in dem engen Kanal… es hat so dicken Nebel, dass wir ihn erst ganz spät sehen….
Kurz vor der Fähre von Dückerswisch informiert uns der Fährmann, dass wir bei Nebel nicht auf dem Kanal fahren dürfen, wir sollen hier am Steg anlegen, bis der Nebel weg ist oder die Info vom UKW-Kanal 2 kommt, dass die Sportboote wieder fahren dürfen. Kurz nach dem Anlegen kommt die Sonne und das OK, dass wir wieder fahren dürfen.
Ca. um 16 Uhr treffen wir in Cuxhaven im Hafen ein. Danach spazieren wir noch um uns die Beine zu vertreten.
Wir sind nicht sicher, ob wir morgen oder erst am Donnerstag nach Bremerhaven fahren sollen. Morgen müssten wir um allerspätestens 4 Uhr früh morgens los, damit wir mit der Strömung raus aus der Elbe und wieder mit der Strömung in die Weser fahren können. Morgen sollen auch die vom Wind produzierten Wellen und die Strömung gegeneinander spielen, was nicht so günstig ist und es sehr unangenehm sein kann auf dem Boot. Am Donnerstag oder Freitag soll das besser sein. Die Tide ist dann auch später, das heisst wir müssten erst um ca. 5.30 Uhr los und hätten somit schon bald hell. Was alles einfacher macht, der starke Verkehr auf der Elbe ist nicht zu unterschätzen.
Wir beschliessen, morgen um 3 Uhr aufzustehen um uns die Wettersituation anzuschauen. Wenn alle unsere gesetzten Parameter gut sind, dann gehen wir, sonst nicht. Entscheiden tu ich.
Ich kann nicht schlafen, weil ich weiss, ich muss/sollte. Um 3 Uhr stehen wir auf und gehen raus zum Steg und schauen uns die Wellen an. Der Mond scheint hell, kein Nebel, keine starke Bewölkung und mässiger Wind. Die Parameter sind perfekt. Wir fahren um 3.45 Uhr los.
Wie eine Mücke in einer Herde Elefanten. Klein und fast nicht wahrgenommen. So fühlt sich das an, in einem kleinen Segelboot aus dem Elbedelta zu fahren mit den grossen Frachtern rundum. Aber trotzdem sicher dank unserem AIS, das Schifferkennungssystem. Um 13 Uhr sind wir wieder im Hafen von Bremerhaven, wie schon vor knapp drei Monaten, fast am selben Platz.
Wir haben noch Zeit um endlich das Klimahaus zu besuchen, das wollte ich schon lange. Das Klimahaus ist sehr spannend, eindrücklich und auch beängstigend, genau wie die aktuellen Unwetter überall…..
Am Mittwoch heisst es wieder waschen, tumblern und Wäsche aufhängen zum Trocknen. Das braucht viel Zeit heute, denn die Wäsche muss ganz trocken sein, das was hier bleibt, wird eingeschweisst oder verpackt in Säcken, der Rest in Ortlieb Taschen gepackt und kommt mit heim. Doch wo ist unser Daheim? Da wo wir sind auf dem Boot? Oder da wo unsere Freunde, Kollegen und Arbeit, unsere sozialen Kontakte sind? Wir vermissen unser Leben daheim in St. Gallen, mit Spielen gehen, Kaffee trinken mit der Freundin, ins Yoga, am Dienstag ins Kajaktraining gehen….usw.
Nächste Woche Samstag fahren wir heim. Wir freuen uns sehr auf zu Hause, wieder Arbeiten gehen, die Arbeitskollegen wieder sehen, Mani kann spielen gehen, wir können ins Fitness, Freunde treffen usw… all das vermissen wir sehr. Wir sind immer nur zu zweit, Mani zu 100% um mich zu haben wird mir zu viel, ich ihm auch.
Das Wetter soll am Donnerstag sehr schön und warm sein mit 12 Sonnenstunden. Stimmt nicht ganz, denn am Morgen hats noch Nebel. Wir machen eine Velotour nach Dorum an der Nordsee, gönnen uns ein Glace.
Auf der Rückfahrt fahren wir an einem Windrad vorbei an dem gearbeitet wird. Die Tür steht offen. Ich geh mal hin und schaue ob ich reingucken kann um ein paar Fotos zu machen, wir wollen wissen wie es da drinnen aussieht. Ein Arbeiter kommt raus, er spricht nur Englisch. Ich frage ihn, ob ich mal reinschauen darf. Leider verneint er, wegen der Unfallgefahr von herabfallenden Teilen. Aber er würde für mich ein paar Fotos machen.
Am Abend nehmen wir noch das Grosssegel runter, das geht super, es hat nicht viel Wind und der Steg ist trocken, so können wir es gut zusammen legen und versorgen.
Heute scheint die Sonne schon ganz früh, wir holen Brötchen in der Bäckerei und essen endlich wieder mal draussen an Deck Zmorgen. Gegen Mittag packen wir das Tandem in die Tasche und bereiten uns zum Ablegen vor. Um 12.30 Uhr schleusen wir aus Bremerhaven aus und fahren die Weser rauf. Wir haben südostwind und setzen das Vorsegel zur Unterstützung. Zeitweise haben wir über 8Kn Geschwindigkeit dank der Strömung. Um 17.00 legen wir in der Reiners Werf in Lesumbrok an. Irgendwie bin ich etwas genervt wegen zu wenig Bewegung, ich gehe auch wieder mal joggen. Die letzten Jahre habe ich darauf verzichtet, wegen öfters mal Hüftschmerzen. Es hat sehr gut getan, mal schauen, ob ich morgen Schmerzen habe.
Diesmal ist das Sauerteigbrot zu sauer geworden. Schade, es sieht sehr schön aus. Passt halt keine Gomfi dazu. Mit Randenaufstrich und Käse passt es schon.
Das Wetter ist heute super um das Boot aussen zu schrubben, die Leinen und Fender zu trocknen und das Fock runterholen. Alles erledigt. Wir machen noch eine längere Fahrradtour bei schönstem Sommerwetter. Ich habe keine Hüftschmerzen, super.