Nach einer super ruhigen Nacht und einem schönen Morgen mit einem kurzen Schwumm zum Erwachen verlassen wir die Bucht gegen 11 Uhr bei fast Strömungsstillstand.



Um 15 Uhr warten wir vor der Schleuse der Milford Marina. Bis 15.47 müssen wir warten bis sie geöffnet wird um in den Hafen zu fahren. Wir melden uns rechtzeitig an, der Hafenmeister weisst uns an, uns zu melden, wenn wir näher bei der Schleuse sind. 20m vor der Schleuse sollen wir warten und die Position halten, er mache bald auf. Das erweist sich als sehr schwierig, wegen der starken Strömung vom abfliessenden Schleusenwasser. Sie drückt uns immer wieder an die Mauer, die Fender scheuern stark, ich versuche uns weg zu stossen, was einigermassen klappt. Aber das Dinghi scheuert trotzdem, zum Glück nur leicht. Nach 10 ewiglangen Minuten geht die Schleuse endlich auf und wir fahren zügig rein. Da sind zum Glück beidseits gute Schwimmstege zum Festmachen. Nach dem Tanken liegen wir um 17 Uhr sicher am Berth.




Wenn das Boot jetzt sauber ist, können wir auch gewisse Ausbesserungen machen, die schon lange anstehen. Die defekte Stelle unter dem Anker und das Kiwigrip, das eine Blase gebildet hat, flicke ich heute…



Am Mittwoch Morgen um 7 Uhr nach dem Aufstehen, das Wetter ist nicht so toll und der Wind steht still. Es ist wieder Freeflow an der Schleuse. Morgen soll uns der Wind voll auf die Nase blasen und wir haben 80 Seemeilen vor uns. Nach einer kurzen Anfrage im Hafen von Padstow ob noch Platz für unser Boot ist, entscheiden wir uns spontan sofort los zu fahren, nicht erst heute Abend. Die lange Fahrt nach Padstow braucht trotz flaute einiges an Geduld und Nerven. Die Zeit ist sehr knapp, wir müssen bis spätestens um 22.30 Uhr im Hafen sein, sonst kommen wir wegen zu wenig Wasser nicht mehr rein. Wir sollten eine Durchschnittsgeschwindigkeit von min. 5kt haben, was wir aber nicht hinkriegen. Wir haben seitliche Strömung, später haben wir sie auch noch von vorne, was uns weiter bremsen wird. Wir sind nicht sicher, wie weit wir den Motor hochtreiben sollen, normalerweise fahren wir mit max. 1900 Upm, dann erreichen wir aber nur 4,6kt. Nach vier bis fünf Stunden entscheiden wir uns doch, den Motor auf 2400 Upm hoch zu treiben und erreichen eine Geschwindigkeit von 5,4 bis über 6kt. mit Strömung. Wir hoffen, dass er das aushält. Zweimal dürfen wir uns sogar über Besuch von Delfinschulen, die uns begleiten freuen, sie rasen wie verrückt neben und unter uns durch.
Am Nachmittag ist mir langweilig, ich backe uns zwei Apfelküchlein, zwei Eier, vier Esslöffel Mehl, etwas Butter, knapp zwei Esslöffel Zucker, etwas Backpulver, Vanillezucker und ein geraffelter Apfel mit etwas Zimt, ab in die Springförmchen und in den Ofen. Wir haben ein feines Zvieri.

Die Fahrt durch den Pentire Point ist eine Herausforderung, da es schon am Eindunkeln ist. Klappt aber gut. Wir sind beide recht nervös, die Einfahrt in den Hafen ist wegen der Tiefe und der Dunkelheit nicht einfach. Wir sehen auf dem Plotter, dass andere Boote sich nicht an die Fahrtonnen halten und durch den grünen, eigentlich trockenen Bereich fahren. Wir wissen nicht warum und nehmen uns vor, ganz genau nach den Tonnen zu fahren. Mani lotst mich durch die Tonnen, weiter rechts oder links….da stellen wir fest, dass auch wir über den eigentlich trockenen Bereich fahren, wir haben die zwei Einfahrtstonnen verpasst. Wir hätten von links her eine grosse Kurve fahren sollen. Der Hafenmeister empfängt uns schon bei der Schleusenmauer und sagt, wo wir anlegen können. Im Hafen wartet der Bootsbesitzer schon auf uns zum Päckli machen. Das ist ein super freundlicher Empfang, alles hat gut geklappt und wir sind um 22 Uhr im Hafen. Der Hafen ist klein aber schön mit ganz vielen Bars und Restaurants. Wir gehen zum Tagesabschluss in ein Pup um unseren Spontanentschluss von heute Morgen zu feiern.
Die Entscheidung an unserem 10. Hochzeitstag hier zu sein ist richtig, der Hafen ist sehr belebt und voll touristisch, mal was ganz anderes. Nach einem längeren Spaziergang der Küste entlang mit Aussicht auf die schönen Strände, schlendern wir um den Hafen zu den Restaurants und suchen uns eine schöne Eisdiele für ein feines Zvieri-Glace.




Ich will noch an der Sonne an Deck auf meiner Homepage schreiben und was feines dazu trinken. Leider müssen wir uns noch um eine wichtige Mail kümmern für die Überwinterung des Bootes. Das Hafenbüro kann das Mail nicht öffnen. Wir haben schon grosse Mühe überhaupt Internet-Empfang zu bekommen und dann noch die PDF-Datei ausfüllen und als solche versenden. Nach einer Stunde haben wir es doch tatsächlich geschafft, an meinem Handy auszufüllen, können es aber nicht versenden. Wir fragen Dave, ob er es uns ausfüllen und versenden kann. Vielen Dank für deine Hilfe auch für die Anfrage auf spanisch an die Werft.
Danach habe ich doch noch Zeit um zu schreiben und die Sonne an Deck zu geniessen. Am Abend gehen wir zum Italiener essen. Das Restaurant, das Essen und auch die Bedienung ist sehr gut, war eine gute Wahl. Ein schöner 10. Hochzeitstag!!



Heute Freitag wird ein heisser sonniger Tag. Wir fahren mit dem Tandem auf dem alten Bahntrassee dem Fluss Camel entlang von Padstow über Wadebridge nach Bodmin und weiter nach Wenford Bridge und zurück. Die Strecke dem Fluss entlang ist wunderschön und führt sehr oft durch den kühlen Wald und viel Natur.




Im Hafen liegt noch ein anderes Boot mit der Schweizer Gastflagge. Wir laden das Paar ein, um etwas zu trinken bei uns auf dem Boot. Sie fahren mit ihrem Motorboot den Englischen Küsten entlang.

Dieses Wochenende ist wieder ein Starkwind angesagt um das Landsend, den Süden von England und dem Ärmelkanal, wo unser nächster langer Schlag durch geht. Die einen Wetterstationen zeigen Wind bis ca. 25kt andere bis 38kt. Was stimmt jetzt? Die Vorhersagen ändern teilweise schnell, erst sieht es so aus, als könnten wir am Sonntag gehen, dann zeigt ein anderer doch Wind bis 35kt Böen. Na dann, fahren wir doch erst am Montag. Die Fahrt nach Brest wird streng, ca. 35 bis 40 Stunden auf See.
Am Samstag fahren wir nochmals auf dem alten Bahntrassee nach Wadebridge und weiter nach Rock an den Strand. Bald sind die Sandbänke wieder sichtbar, wenn das Wasser abläuft.





Später am Strand von Padstow gehen wir dann doch noch ins Meer baden, aber nur kurz, es ist recht kalt.

Wir fahren nochmals nach Bodmin, ich möchte ins Bodmin Jail Museum und bin sehr gespannt was uns erwartet. Als erstes eine gruselige filmische Einführung in die Zeit von damals, Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts.


Danach besichtigen wir einen kleinen Zellentrakt mit verschiedenen Personenbeschreibungen, ihren Verbrechen, des Gefängnisaufenthaltes und der Hinrichtung. Über das Gefängnis selbst, den Bau und die Wärter die hier arbeiteten erfahren wir fast nichts, nur über das Internet. Schade.





