Das Wetter soll diese Woche eher schlecht sein mit viel Regen und kühl. Heute und morgen kümmern wir uns um Arbeiten im Boot. Mani ruft nochmals den Motorenvertreter von Allpa an um unsere Probleme zu schildern. Das Kühlwasser, dass rinnt, sei wahrscheinlich nur eine Schelle, die besser angezogen werden muss. Der Simmering der Seewasserpumpe ist defekt, er meinte, dass könne man auch später noch machen, es hat noch einen zweiten, der ist noch dicht. Zur Zeit gibt es hier im Raum Bergen keinen Bootsmotoren-Monteur der Zeit hat, jetzt beginnen die Ferien und es ist Hauptsaison. Das heisst wir müssen mehrmals täglich den Motor kontrollieren, wenn wir unterwegs sind.

Wir werden von der Polizei überprüft und müssen die Pässe vorweisen. Sie wollen wissen, wie lange wir bleiben und wo wir hin wollen und geben uns ein Infoblatt, mit den Informationen wie wir uns in Norwegen abmelden müssen und in Shetland wieder anmelden. Eine Stunde vor Ankunft müssen wir bei der Coast Gard um Erlaubnis fragen um an Land gehen zu dürfen.
Mit gutem Gewissen, mache ich mich über Arbeiten her, die ich schon lange hinaus gezögert habe. Zum Beispiel endlich meine Tasche für die Niedergang-Bretter fertig nähen. Wir kleben eine Schaumstoffmatte in die Tasche, damit montieren wir die Tasche an der Wand fest.

Die Bretter sind grad so dick, dass sie hinter der Leiste der Sitzbank eingeklemmt sind und halten.

Am Dienstag früh kommen die Elektriker um den defekten Schalter auszuwechseln. Bis jetzt funktioniert alles. Mal sehen wie lange. Heute regnet es wirklich den ganzen Tag und es ist kalt. Wir lassen den Heizlüfter mit Landstrom laufen, so haben wir warm. Ich beginne endlich die Vorhänge für den Salon zu nähen. Wir schauen zufälligerweise auf unser Victron-Display, da fällt auf, dass wir nur noch 85% Akkuladung haben, vor kurzem waren es noch 100%, wir haben die Akkus wegen dem schlechten Wetter über Landstrom geladen. Der Landstrom hat plötzlich abgestellt, wir wissen nicht warum. Es ist 15 Uhr, da läuft die Zeit der Tagesbuchung ab. Aber wir haben doch bis zum 17.6. gebucht, das ist doch erst morgen. Heute ist Montag der 16.6. Mani quatscht mit dem Nachbar, danach ruft er bei Gomarina an um nach zu fragen, was da los ist. Der Herr gibt ihm zu verstehen, dass heute Dienstag der 17.6. ist und wir nur bis heute bezahlt haben. Sowas von ober peinlich….wir bezahlen und bleiben bis morgen.
Nach dem Frühstück um 9 Uhr fahren wir aus der Bucht Richtung Storebö. Zum Teil können wir segeln aber das meiste motoren. Der Hafen ist sehr klein und ganz ausserhalb vom Dorf. Die Sanitäre Anlage ist eine Baustelle. Da verzichten wir aufs Duschen.


Am Donnerstag nach dem Zmorgen bereitet Mani das Abendessen vor, so dass wir nur noch aufwärmen müssen. Danach fahren wir mit dem Velo um die Insel, wir wollen uns noch möglichst viel bewegen, heute Abend fahren wir los zu den Shetland Inseln, die Fahrt dauert fast zwei Tage. Die nächsten Tage soll das Wetter hier im Norden eher kalt und nass werden. Wir haben aber jetzt schon genug vom Regen und dem kühlen Wetter. Wir beschliessen, nicht nach Island zu segeln, sondern bis Shetland und dann Richtung Süden. Per Internet melden wir uns in Norwegen ab und in Shetland wieder an.



Um 17 Uhr sind wir bereit um Norwegen zu verlassen, wir ziehen uns um, klarieren das Boot und legen ab. Kaum aus dem Hafen raus, segeln wir auch schon. Nach ca. 1 1/2 Stunden heisst es motoren weil der Wind uns verlässt, aber das passt, so können wir gemütlich Znacht essen. Danach segeln wir nochmals etwa zwei Stunden, dann brauchen wir den Motor zur Unterstützung. Die ganze Nacht herrscht schlechter Wind für uns, das heisst aus der falschen Richtung. Wir motoren. Erst am Freitag Morgen passt der Wind und wir setzten beide Segel. Das Grosssegel nehmen wir nach etwas mehr als 1 1/2 Stunden wieder rein und bald reffen wir die Fock.



Die Böen werden immer stärker und nehmen zu bis max. 34Kt. Bis abends kurz vor 19 Uhr können wir gut segeln. Die Wellen sind teils recht hoch und aus der falschen Richtung, das macht das Segeln etwas unangenehm. Mani kämpft mit Übelkeit und Erbrechen. In der Nacht wechseln wir uns alle zwei bis drei Stunden ab und schlafen abwechslungsweise. Zum Glück wird es nie ganz dunkel und wenn mal Wolken da sind vertreibt Sie der Wind. Nachts lässt der Wind nach und wir gleiten friedlich durchs Wasser, es ist richtig gemütlich, zum Glück auch nicht sehr kalt.




Ordnungsgemäss melden wir uns 1 Stunde vor Ankunft bei der Coast Gard an, aber es kam nur der Telefonbeantworter. Kurz nach 8 Uhr liegen wir im Hafen von Lerwick. Die Dame im Hafenbüro meint, die Coast Gard wird irgendwann kommen und uns besuchen, aber wahrscheinlich nicht mehr heute, die seien nicht so schnell.
Nach einem kleinen Spaziergang legen wir uns nochmals schlafen. Am Nachmittag erkunden wir das Dorf mit ca. 7000 Einwohnern.


Nach unserem Ausflug heute Nachmittag zurück beim Boot haben wir Nachbarn, die ein Päckli mit unserem Boot gemacht haben. Es sind Deutsche. Lustigerweise mit dem gleichen Heimathafen wie Torsten und Katrin. Wir beginnen ein Gespräch und erfahren, dass sie Freunde sind. So klein ist die Welt, auch mit dem Segelboot.
Hier findet grad eine Segelregatta statt, deshalb ist der Hafen sehr voll mit Segelbooten. Grosse und Kleinere. Die sind von Bergen gekommen und segeln heute wieder zurück, wenn der Wind nicht zu heftig wird.

Nach einem späten Zmorgen mit mega feinem Brot von Mani gebacken fahren wir bei nebligem aber relativ warmem Wetter mit dem Velo Richtung Süden.







Die Landschaft hier gefällt mir bis jetzt am Besten, von allem was ich auf unseren Reisen in Deutschland, Dänemark, Norwegen und jetzt in Shetland gesehen habe.
Mal wieder zur Erinnerung: https://www.vesselfinder.com/de/vessels/details/211378910 da könnt Ihr sehen, wo wir sind: https://www.marinetraffic.com/en/ais/details/ships/shipid:3471044/mmsi:211378910/imo:0/vessel:MISS_SUMA