Wir verlassen Sylt und nutzen die Strömung und den Wind um gut raus zu kommen. Wir können sogar ein paar Meilen segeln. Später dreht der Wind auf Nord, wir müssen motoren..
Oh Schreck, während wir segeln, fällt mir auf, dass wir in der Gästekabine das Fenster auf Halb geöffnet haben. Natürlich kommt da Wasser von den Wellen rein. Zum Glück haben wir viel Sonne, so können wir die Matratzen draussen trocknen lassen. Bis am Abend ist alles trocken.


Der Hafen in Havneby auf Römö wurde uns für die Grösse unseres Bootes empfohlen. Die Insel sei aber nicht so toll. Im Hafenbuch steht, dass Duschen und WC’s vorhanden sind. Mal schauen, wir fahren hin. Zeitweise sind wir langsam wegen Gegenströmung und Gegenwind, aber in der Einfahrt Richtung Hafen haben wir Strömung mit uns, da sind wir wieder schnell. Der Hafen ist sehr klein und die Stege sind nicht schön. Wir legen am äussersten Steg an, grad lang genug für uns.
Beim Rundgang durch das Hafengelände finden wir weder Duschen, Toiletten noch den Hafenkontor oder ein Bezahlautomat. Morgen soll der Wind heftig sein und es soll hohe Wellen haben. Wir bleiben einen Tag hier.
Nach dem Frühstück kaufen wir Fisch im Fischladen für heute und morgen zum Znacht. Gegen Mittag marschieren wir los dem Strand entlang Richtung Süden zu den Dünen. Der Strand hier ist riesig, mehrere Kilometer lang und breit. Man darf sogar mit den Autos fahren. Einige Skyten mit Gokards, was aber mittlerweile verboten ist. Die riesige Sandfläche fasziniert uns, der Sand ist leicht feucht, das heisst dass die Flut die Fläche bedeckt. Das würde ich gerne mal sehen….

Der heutige Marsch dauert etwa 5 Stunden für 24 km. Meine Füsse tun weh und ich habe Blasen an den Füssen und Sand in den Schuhen. Zum Glück haben wir morgen einen langen Bootstag, dann muss ich nicht viel gehen;)).



Der Windanzeiger zeigt den Wind aus der falschen Richtung an, Mani hat ihn letzte Woche schon mal gedreht, er stimmt aber immer noch nicht. Er klettert nochmals auf den Mast, es hat nur wenig Wind, aber genug dass der Verklicker dreht. Wir finden aber immer noch nicht ganz die richtige Position. Er muss also nochmals rauf steigen. Aber nicht mehr heute.
Danach legen wir ab und verlassen den Hafen wieder zwischen Römö und Sylt durch die Ausfahrt. Der Wind und die Wellen sollen heute gering sein. Wir nutzen die Gelegenheit und machen heute eine Nachtfahrt. Spätesten bei der Überfahrt nach Norwegen müssen wir uns sicher fühlen.

Es ist ein schöner aber Windarmer Tag, wir müssen alles motoren. Am Abend kurz bevor es dunkel wird fahren wir durch die Engstelle von Blavandshuk Fyr. Wir fahren dem Sonnenuntergang entgegen. Ein sehr schöner Abend.


Die Nachtfahrt läuft gut, wir haben wenig Verkehr und recht lange hell am Abend, morgens um 03.00 Uhr wirds am Horizont schon langsam hell, der Mond unterstütz uns auch bis am Morgen.

Um die Mittagszeit fahren wir an der Einfahrt nach Thyborön vorbei, das ist uns aber noch zu früh, wir fahren bis nach Hanstholm. Das Wetter ist weiterhin gut und uns geht es auch gut. Ca. um 18.00 haben wir im Hafen angelegt. Ein paar Fischer sind grad vom Fischen zurück, sie haben viel gefangen. Mani möchte einen Fisch kaufen, aber sie verkaufen keine. Wir machen uns fertig, die Duschen und Toiletten suchen und um was essen zu gehen. Da kommt der eine Fischer und schenkt uns einen frischen Fisch, grad eben gefangen. Wow, toll, wir freuen uns. Vielen Dank. Die Toilette ist nicht so toll, Duschen finden wir schon wieder keine. Das Fischrestaurant, dass uns von den Fischern empfohlen wurde ist gut. Wir machen noch einen Abendspaziergang durch die Wehranlage.





Wir riechen beide nicht mehr so angenehm und wollen duschen. Das erste mal nutzen wir unsere Dusche an Bord, dank dem vielen motoren haben wir genug warm Wasser. Das hat richtig gut getan.


Um 21.00 bei Sonnenschein gehen wir ins Bett, morgen um 03.30 Uhr wollen wir aufstehen und um 04.00 Uhr losfahren, damit wir abends noch rechtzeitig in Kristiansand, Norwegen ankommen. Ich kann nicht gut einschlafen, es ist noch recht lange hell. Um 03.30 Uhr klingelt der Wecker. Gestern Abend waren viele Fischernetze draussen vor der Hafeneinfahrt, die sieht man im dunkeln kaum. Wir essen erst Frühstück gemütlich, ich koche mir ein Porridge mit Apfel. Um 05.00 Uhr ist es hell und wir bereit. Wir haben schon ca. 16Kt. Wind und die Wellen sollen draussen auch recht hoch sein. Heute ist es sehr bewölkt.
Kaum aus dem Hafen draussen können wir segeln mit bis zu 8Kt. Die Böen sind bis 27Kt. recht heftig, die Wellen mit bis zu 2m auch. Der Kurs passt, wir segeln auf Kristiansand zu. Wir haben beide mit Übelkeit zu kämpfen und freuen uns darauf, dass am Nachmittag der Wind und die Wellen nachlassen sollen.
Das Wetter wird besser, die Sonne kommt langsam und die Wellen werden ruhiger. Leider der Wind auch, um 10.45 Uhr flaut der Wind ab, auch mit einer vernünftigen Kursänderung können wir nicht segeln, wir müssen motoren. Dafür sind unsere Mägen wieder besser zu weg.



Norwegen in Sicht. Wir fahren auf Kristiansand zu. Der Hafen scheint gross zu sein. Der Gästebereich ist aber ganz aussen und nicht so gut geschützt. Wir haben noch ziemlich Wind und der Bereich um zu den inneren Liebeplätzen zu fahren ist eher schmal. Wir nehmen kurzentschlossen den ersten Platz, der Wind treibt uns noch recht stark hin und her, es dauert einige Zeit, bis wir mit der Sicherung des Bootes zufrieden sind. Wir kaufen frisches Gemüse und braten dazu den frischen Fisch im Backofen.


Es ist schön, zu einer ,,normalen,, Zeit ins Bett zu gehen und dann aufzustehen, wenn man genug geschlafen hat. Um kurz vor 8 Uhr stehen wir auf und essen Brötli. Die Wetterprognosen zeigen auf heute schönes, sonniges und warmes Wetter, aber es ist stark bewölkt und kühl. Um 10.30 Uhr starten wir eine Rundtour mit dem Velo. Wir wollen uns die neue Landschaft ansehen und schauen, wie weit der Flughafen Kristiansand entfernt ist. Nächsten Sonntag bekommen wir Besuch, den Mani mit einem Mietauto vom Flughafen Oslo abholt.







Wir besprechen wie wir aus dem Hafen rausfahren wollen und auf was ich achten muss. Es hat wenig Wind und unsere Vorbereitung hat Erfolg gezeigt, ich konnte ganz einfach raus fahren. Wir motoren die selbe Strecke raus, wie wir gekommen sind um alle Steine sicher zu umfahren.


Im Internet hat Mani eine schöne Bucht gefunden, wo man ankern kann oder sich an Ringen an den Felsen festmachen kann. Diese Bucht ist sehr klein und hat auch untiefen wo wir anstossen könnten.



Wir fühlen uns nicht wohl und verlassen sie. Auf der Rückseite der Insel ist es tiefer, wir schauen uns die Stelle an. Da ist ein Steg der gross genug ist für uns. Ich rufe einem Mann zu, der im Garten ist und uns zu schaut. Ich frage ihn, ob wir hier am Steg eine Nacht bleiben dürfen. Er bejaht und hilft uns beim Anlegen. Die Strömung soll recht stark sein und ca. 60cm Tidenunterschied, meinte er, wir sichern uns und behalten die Leinen im Auge für die nächsten paar Stunden.

Kurz nach dem Anlegen fährt ein Fischer vorbei, Mani spricht ihn an und fragt, ob er mitfahren darf mit seiner Angel, er ihm ein paar Tipps geben kann und vor allem wie er die Angel benutzen soll. Geangelt hat Mani zwar nichts, er hatte auch keinen Köder, aber er weiss jetzt, wie er die Angel bedienen muss.


Wir versuchen noch etwas von der Insel zu sehen, es ist alles sehr verwachsen, weit kommen wir nicht. Aber das macht nichts.



