Heute nach dem Frühstück üben wir mit Ralf anlegen am Steg. Anfangs legen wir an mit Gegenströmung, dann zweimal ohne Strömung, das hat funktioniert. Beim vierten mal anlegen, hat die Strömung schon gedreht ohne dass wir das bemerkt haben. Das hat dann nicht mehr geklappt. Nach dem Mittag sind wir nochmals zu SVB gefahren um die richtige Seekarte zu kaufen. Die lässt sich ganz einfach laden, nur einstecken und fertig. Znacht müssen wir zum Glück nichts kochen, wir haben noch Chili-Reste von gestern. Ich spritze das Tandem sauber und lasse es über Nacht trocknen.
Um die Mittagszeit ist Hochwasser, das heisst ca. um 12.00 Uhr können wir ablegen. Wir packen das Tandem in die Tasche und montieren es am Heckträger, danach machen wir die Tschüss Runde auf der Werft.
Die Tankanzeige ist noch nicht angeschlossen, wir wissen also nicht genau wieviel Diesel wir noch im Tank haben. Deshalb fahren wir etwas früher los von der Werft um noch bei der Tanke zu tanken. Beim Ablegen vom Steg der Werft hilft uns Ralf noch.
Es regnet immer mal wieder, aber sonst ist alles ok. Der Motor läuft, die Navigation läuft, die Steuerung funktioniert und der Autopilot läuft wie am Schnürchen, der war Manis grösstes Sorgenkind.
Kurz vor der Einfahrt in den Vorhafen wird das Wetter schlechter und der Wind nimmt zu, wir müssen noch Runden drehen, bis die Schleuse öffnet.
In die Schleuse kommen wir gut rein, aber weil es ganz tiefe Schwimmstege hat, die sehr glitschig nass sind, getraue ich mich nicht da runter zu springen, deshalb treibt es uns quer. Mani springt runter und befestigt uns. Langsam steigt das Wasser, kurze Zeit später öffnet die Schleuse und wir fahren raus. Im Hafen ist der Wind weniger stark. Wir fahren ganz nach hinten in den Fischereihafen Eins, wo das Schaufenster ist. Da sollte noch Platz sein, es zeigt uns nur zwei Boote an. Als wir ankommen, sehen wir das der Steg fast voll belegt ist, ein kleiner Platz ist noch frei, da passen wir aber nicht rein. Wir fragen einen Segler, ob wir mit ihm ein Päckchen machen dürften. ,,Wenns sein muss,, Wir sind viel grösser als er und erdrücken ihn fast, deshalb überlässt er uns seinen grossen Platz und nimmt den anderen Kleineren. Vielen Dank. Wir waren eigentlich schon festgemacht, Mani macht ihm Platz und will eine Drehung machen, damit er wegfahren kann, in dem Moment kommt eine Böe die uns voll mit reisst und ganz nahe an das grosse Museumsschiff heran drückt. Wir kommen davon weg doch es drückt uns quer zwischen den Steg und ein anderes Segelboot. Mani kann auf den Steg springen und das Heck festmachen, so dass sich das Boot dann zum Steg hin dreht. Die Segler die da sind helfen uns beim Anlegen. Uff, das war anstrengend und Hafenkino pur. Zum Glück ist nichts passiert.
Kurz danach bekommen wir Besuch aus der Schweiz. Claudia und Daniel sind auf der Rückreise von Dänemark in die Schweiz. Da das zeitlich so gut passt, besuchen sie uns für einen gemeinsamen Apero und super feines Nachtessen in einem Fischrestaurant.
Am Mittwoch morgen kommt der Elektriker, bringt die Batterien für das Bugstrahlruder und um zu besprechen welche Arbeiten noch ausstehen. Zwei USB-Stecker, eine neue Küchenlampe, eine defekte Lampe im Gästebereich, die Tankanzeige anschliessen, Programmierung von Plotter und Radar, die Akkus für das Bugstrahlruder testen und unser Datenladeproblem vom PV-Ladegerät lösen.
Wir kleben in der Küche die Lampe an, dass sie morgen angeschlossen werden kann.
Abends geht Mani joggen und ich krame meine Yogamatte und die Trainingssachen aus der Backskiste in der Küche um meine Übungen zu machen. Oh, Schreck, mein Yogakissen ist nass geworden, es hat schon Stockflecken. Ich leere die ganze Backskiste und lasse alles trocknen, zum Glück ist das meiste nur leicht feucht. Das Kissen ist gefüllt mit Getreidehülsen, die können schnell schimmeln. Wir leeren sie aus dem Kissen und füllen sie in Gemüsenetze zum Trocknen, unter der Sprayhood an der Sonne. Auch viele Vakuumiersäcke sind nass geworden, wir trocknen aussen alles ab und lassen sie noch an der Luft fertig trocknen, bevor sie wieder verpackt werden. Zur Sicherheit vakuumieren wir unsere Campingsachen und verstauen sie wieder in der trockenen Backskiste.
Am Donnerstag nach dem Frühstück kommen die zwei Elektriker um die ausstehenden Arbeiten fertig zu machen. Das Bugstrahlruder wird mehrmals getestet, doch es passiert gar nichts. Die Messung der Akkus zeigt an, der eine toter als tot ist. Der andere ist noch ok. Sie sind leider falsch angeschlossen. Sie liefern je 12 Volt das Bugstrahlruder braucht 24 Volt. Die eine Batterie konnte kein Strom liefern, die ist noch ganz. So eine Scheisse, hoffentlich ist das Relais nicht kaputt, das wäre dann richtig teuer. Der Elektriker kommt am Freitag nochmal und ersetzt den defekten Akku. Der Test fällt positiv aus und es funktioniert alles. Leider funktioniert das Radar noch nicht und die Datenübertragung vom Plotter zum iPad auch nicht. Die Datenübertragung funktioniert nach einigem hin und her, aber nur wenn der Plotter an ist. Das Radar funktioniert noch nicht, der Plotter zeigt an, dass er ein Datenupdate braucht. Mani klettert rauf und holt es runter. Der Elektriker holt das Radar morgen ab und macht ein Up-Date, ev. reicht das, sonst ist es defekt.
Mani und ich üben am Freitag und Samstag diverse Hafenmanöver, wie anlegen, mit- und gegen den Wind, Rückwärts fahren und drehen auf engem Raum. Weil ich da immer beschäftigt bin, habe ich nicht dran gedacht, Fotos zu machen.
Wir haben Besuch von Stephan bekommen. Er gibt uns Tipps, wie wir die Hydraulik richtig entlüften damit die Steuerung sicher funktioniert und ich kann dank seinen Tipps den Palstek jetzt auch hinter dem Rücken. Vorher konnte ich ihn nicht sicher, nicht mal mit hinsehen.
Wir haben nette Bootsnachbarn, am Samstag machen wir gemeinsam Tapasabend, am Sonntag Resteessen von den Tapas. War beide male sehr fein und ein gemütliches Zusammensitzen.