Bei schönem Wetter fahren wir mit dem Velo nach Rochelle. Auf dem Weg dahin entdecke ich einen grossen Feigenbaum mit vielen reifen Früchten. Der Besitzer ist grad da und gibt mir ein paar zum Probieren. Sie schmecken sehr süss und sind saftig, traumhaft. So einen Baum hätte ich gerne in der Nähe vom Hafen.

Wir sehen uns den Hafen an, es hat Plätze für bis zu 5’000 Boote. Rund um den Hafen sind einige Geschäfte für Bootsbedarf und Zubehör. Auch Bénéteau ist vertreten. Wir schauen uns durch, der grösste der Läden öffnet erst am Mittwoch. Wir schlendern noch durch die Restaurants und Shoppingmeile und gönnen uns Galettes, danach fahren wir nach Saint Martin de Ré zurück. Leider habe ich mein Handy vergessen zu laden, ich habe keinen Akku mehr, also keine Fotos.
Wir haben Nachbarn bekommen, die ein Packli mit uns gemacht haben. Morgen wollen wir raus und mit dem Boot nach Rochelle fahren. Leider macht uns der Wind einen Strich durch die Rechnung, es sind 39kt Wind angesagt. Wir fahren jedoch Küstennah und sind da eher noch geschützt. Mir ist das aber doch etwas zu heftig. Das Tor hier im Hafen ist erst ab 11 Uhr geöffnet, ab da soll auch der Wind stärker werden. Also bleiben wir. Es regnet immer mal wieder mal heftig, mal weniger. Mani geht joggen, ich schlendere durchs Städtchen und gehe durch die Geschäfte, ich kaufe ein paar Mitbringsel und was für mich.


Die Esel wurden früher bei der Salzgewinnung als Transportmittel eingesetzt, zum Schutz vor den Insekten wurden ihnen Hosen angezogen. Heute nur noch bei Festlichkeiten oder als Touristenattraktion.


Bei meinem Spaziergang entdecke ich auch hier einen grossen Feigenbaum mit ganz vielen reifen Früchten und er ist frei zugänglich. Ich pflücke richtig viele, so dass wir uns eine Dünne backen können. Toll, da freue ich mich riesig drauf.


Die Steckdose in der Küche, die schon seit langem Probleme macht, geht mal wieder nicht. Mani versucht einiges aus um sie zu reparieren, leider funktioniert das nicht. Er testet an Land einen FI-Schalter mit dem Wasserkocher, es funktioniert. Er baut ihn ein und testet nochmal, jetzt geht gar nichts. Also immer noch keinen Strom für die Kaffeemaschine, dann weiterhin immer das Verlängerungskabel legen.
Am Mittwoch Vormittag erledigen wir ein paar Kleinigkeiten am Boot und kaufen Blätterteig für unsere Dünne. Gegen Mittag, als das Tor öffnet verlassen wir den Hafen und segeln nach Rochelle. Auch heute sind wieder bis zu 40kt Wind angesagt. Da wir aber nur noch morgen Wind haben, der uns Richtung Süden bringt, gehen wir trotzdem raus. Es sind nur 10 Seemeilen, wir kommen gut voran, ausser unter der Brücke haben wir etwas Gegenströmung und einen schlechten Windwinkel, wir nutzen den Motor zusätzlich. Auch im Hafen hat es viel Wind, Surfer und Jollensegler dürfen hier sogar segeln, das ist krass, die fräsen noch knapp vor uns durch. Zuerst legen wir am Willkommenssteg an, melden uns an und bekommen unseren Platz zugewiesen. Wir legen ab und wechseln in unseren Liegeplatz, auch bei sehr viel Wind. Die Plätze sind sehr breit, weil viele Katamarane hier liegen, wir haben genug Platz. Wir legen ganz vorne am Steg an und verholen uns weiter nach hinten, das dauert halt lange, ist aber sicherer. Alles klappt, wir liegen sicher.
Danach suchen wir den Laden von Lecomble et Schmitt auf, unser Autopilot verliert wieder ein wenig Öl und wir brauchen eine Ersatz-Sollbruchstelle in Reserve. Wir brauchen die genaue Bezeichnung, wir sollen ihm ein Foto senden. Leider finden wir keine Bezeichnung auf dem Motor. Ich komm nicht überall hin um ein Foto zu machen. Im Moment ist es ja noch nicht dringend.




Am Donnerstag Morgen nach dem Frühstück verlassen wir La Rochelle. Das Wetter ist windig und regnerisch, aber wir fahren. Die Ausfahrt aus dem Kanal gegen Wind und Welle dauert etwa drei Stunden, danach am Ende der Ile de Ré wird es noch heftiger, es hat grosse Brandungswellen, denen wir grossräumig ausweichen müssen. Trotzdem ist es noch sehr heftig. Die Böen nehmen wieder zu, sobald wir die Insel umrundet haben, wird es ruhiger und wir segeln im ersten Reff. Falls es uns zu heftig ist, nehmen wir den Port Medoc in le Verdon sur Mer. Aber bis wir dort sind lassen der Wind und auch die Wellen nach. Wir segeln weiter südlich durch die Biskaya, das Ziel morgen, Port De Plaisance in Anglet.
Weil wir den Autopiloten nicht zu stark strapazieren wollen, steuern wir die ganze Nacht von Hand, nach zwei bis drei Stunden lösen wir uns jeweils zum Schlafen ab. Das ist sehr anstrengend und belastet unsere Nacken uns Schultern stark. Wir haben beide Nacken- und Kopfschmerzen, Mani kämpft dazu noch mit Übelkeit. Zum Glück scheint nachts der Mond und unterstützt uns mit seinem Schein. Die Nacht ist klar, bis der Mond untergeht haben wir gute Sicht.
Heute ist es richtig warm, sonnig und fast kein Wind. Mit segeln ist nichts mehr, wir können die Fock nur zur Stabilisierung einsetzten, damit das Boot nicht so schwankt. Mani wäre gerne nach Capbreton gefahren, der Hafen ist bei schlecht Wetter sehr schwierig an zu fahren und ist Tidenabhängig. Jetzt ist zwar auflaufendes Wasser, aber bei der Rausfahrt wären wir gebunden. Ich möchte lieber einen Hafen weiter, der ist schön breit zum Einfahren und Tidenunabhängig. Die zwei Stunden mehr nehme ich gern in Kauf. Weil das Wetter heute so ruhig ist, nutzen wir doch wieder den Autopiloten, er verliert nur wenig Öl.
Gegen 17 Uhr fahren wir im Hafen von Anglet ein. Der Hafenmeister hat genau einen Platz für uns, der gross genug ist. Wir schauen am Strand den Surfern zu, wie sie in der Brandung reiten.

Bei heissem Sommerwetter bis 34 Grad schrubben wir am Samstag das Deck, das Cockpit, die Kuchenbude und die Tandemtasche und befreien alles vom Salz, danach hängen wir sie zum Trocknen an den Vorleinen auf.


Danach fahren wir mit dem Tandem nach Capbreton, wo wir uns die schwierige Hafeneinfahrt ansehen. Heute ist das Wetter gut, es hat viel Schiffsverkehr, viele Boote fahren rein und raus. Die seitliche Strömung ist aber schon sehr stark, wenn dann noch hohe Wellen, Wind und die Tidenströmung dazu kommen, ist das Rein- und Rausfahren eine grosse Herausforderung, je nach Stärke, kann es sein, dass man weder rein noch raus kommt.






An der Küste entlang sind viele Strände, Campingplätze und Natur. Zum Glück ist ein Teil der Strecke im Schatten, wir sind uns die glühende Hitze überhaupt nicht gewohnt. Ich freue mich riesig, endlich wieder mal ins Meer zu springen und die Wellen zu geniessen, sie sind super zum durchtauchen oder sich von ihnen treiben zu lassen. Das habe ich schon lange vermisst, das ist richtig toll.
Heute nehmen wir es etwas ruhiger, gegen Mittag fahren wir zum Strand und spazieren nach Biarritz bis zum Leuchtturm. Die Sicht ist wundervoll, trotz dem nicht mehr ganz so schönen Wetter.






Auf dem Rückweg kurz vor unserem Hafen am Strand sitzt Mani und liest ein Buch, während ich mit Schwimmbrille 30 min dem Strand entlang schwimme und die angenehme Temperatur von 23 Grad geniesse.
Heute ist gruusiges Regen- Nieselwetter bei etwa 20 Grad. Wir radeln mit dem Velo nach Urt zu Lecomble et Schmitt, zum Hersteller von unserem Autopilot. Wir hoffen, dass wir einen neuen Motor, diverse Ersatzteile und einen Service von unserem Motor machen lassen können. Wir sind schon etwas spät dran und nicht sicher, ob wir noch vor der Mittagspause dort sind. Um 11.15 Uhr sind wir da, ein Angestellter öffnet uns die Tür, wir sprechen ihn auf englisch an, französisch sprechen wir beide zu wenig. Er könne kein englisch und verschwindet. Dafür kommen etwa fünf andere Angestellte, wir schildern unser Anliegen, sie sind sehr hilfsbereit und sofort wird der alte Motor begutachtet. Wir dürfen sogar mit in die Produktionshalle und er zeigt uns, welche neuen Teile er einsetzt. Am Nachmittag um 14 Uhr sollen wir wieder kommen, bis dann ist alles bereit. Super, wir sind überrascht, wie unkompliziert das geht. Im Dorf suchen wir uns ein Café und essen was kleines. Gegen 14 Uhr sind wir wieder bei der Firma, ich bekomme sogar einen Kaffee angeboten. Alles ist bereit und fertig. Wir bezahlen, bedanken uns bei den sehr netten Mitarbeitern und radeln nach Bayonne, wo wir die schöne Altstadt besichtigen. Beim vorbei gehen an einem Restaurant hören wir schweizerdeutsche Sprache und schauen uns um. Da sitzt ein sympathisches Paar, wir beginnen zu quatschen, Claire lädt uns ein, was mit zu trinken. Klar, wir setzen uns und unterhalten uns gut. Sie gehen den Jakobsweg, wir laden sie ein, morgen zu uns aufs Boot zu kommen und zu übernachten. Super, sie melden sich morgen, wann sie kommen wollen. Wir freuen uns über die tolle Begegnung.






