Wir fahren mit dem Tandem an die Nordsee, nach Blokhus. Die Strecke ist recht hügelig und führt durch ein wunderschönes grosses Moorgebiet, kilometerlange Strecke im Nirgendwo. Die Strasse führt einfach nur gerade aus durch Heidegewächse.
Unser Ziel ist es bis nach Lemvig zu segeln. Das wird ein langer Tag. Falls wir es nicht schaffen, haben wir Alternativhäfen zur Verfügung. Mal schauen wie weit wir kommen heute. Einiges können wir segeln, aber wegen sehr engen Fahrrinnen müssen wir auch motoren. Wir schaffens bis Lemvig und sind doch beizeiten da, noch vor 18.00 Uhr. Die Fahrrinne in den Hafen ist sehr lang und eng. Sie muss aufs Grad genau befahren werden. Zwischen den beiden Tonnen ist die Fahrrinne ca. 3-5m tief, daneben zum Teil unter 1m.
Wir bleiben eine Woche hier, der Hafen ist sehr günstig. Am Freitag und Samstag soll es Starkwind geben mit Böen bis zu 33kn. Da wollen wir in einem sicheren Hafen sein wo wir vor Südwestwind geschützt sind. Wenn das Wetter dann schlecht ist und es mal regnet haben wir Zeit um das Boot innen zu putzen, das muss leider auch mal sein.
Am Mittwoch machen wir wieder eine Velotour an die Nordsee nach Thorsminde, es ist warm aber sehr bewölkt. Wir kaufen Fisch fürs Nachtessen. Danach besuchen uns Bootsnachbarn, die wir schon in Aarborg getroffen haben zum Kaffee und wir quatschen. Vor dem Znacht essen gehe ich noch schwimmen, das hat gut getan. Meiner Haut tut das Salzwasser sehr gut.
Das Wetter soll heute morgen nicht so gut sein, deshalb ist putzen angesagt, ich staubsauge und putze die Toiletten und das Cockpit. Mani kontrolliert den Impeller des Motors, den Seegrasfilter und lädt Infos vom Internet runter für das Öl wechseln. Am Nachmittag machen wir einen längeren Spaziergang um den Lemviger See und das Moor bei schönem Wetter.
Danach chillen wir und geniessen das Nichtstun auf dem Boot. Lesen, in der Sonne sitzen und einen feinen Orangen-Limoncello zum Apero. Mani kann sich nach dem Faulenzen überwinden zum Joggen. Da kneiffe ich mich und raffe mich auch auf und gehe noch eine Runde schwimmen. Das Wetter ist gut aber das Wasser ist recht kalt, ich halte es aber doch 20 min aus.
Am Freitag machen wir einen grösseren Marsch von Lemvig Hafen der Bucht entlang zur Steilen Holztreppe Natursti Tannebaek-Kabbel und über den höher gelegenen Dorfteil zurück. Wir sind etwa 3 Stunden unterwegs. Auf diesem Weg darf man von Oktober bis April Austern sammeln.
Es ist sehr windig, es soll Böen bis 33kn geben. Die Wellenhöhe sind mit 1.60m angegeben, das stimmt aber nicht.
Am Abend werden wir zum Znacht eingeladen von den netten Nachbarn im Hafen. Wir essen im Restaurant Tante. Es ist ein gemütlicher Abend mit sehr feinem Essen und netter Gesellschaft. Vielen Dank, liebe Christa, lieber Peter.
Endlich bauen wir die Kuchenbude wieder auf, weil sehr starke Regenfälle angesagt sind. So kann ich endlich beim Führerstand die schlechte Stelle fertig schleifen, entfetten, mit Epoxi auffüllen und später dann mit Gel Coat besprayen.
Auch am Samstag soll es noch sehr windig sein und an der Nordsee Wellen von über zwei Metern haben. Wir fahren mit dem Velo nach Thyborön um uns das anzuschauen. Der Weg führt wieder durch ein schönes Naturschutzgebiet mit vielen kleinen und grösseren Seen.
Unser Bewegungsdrang ist soweit gestillt, deshalb machen wir heute was ganz anderes. Es wachsen hier ganz viele Aronia-Beeren, ich mag den Saft ganz gerne, aber der ist sehr teuer zum Kaufen. Wir ernten etwa 12 Kilos und machen Saft draus.
Zum Glück regnet es heute nicht, wir können alles draussen verarbeiten, so dass wir unser Boot nicht schmutzig machen müssen. Das würden wir nie mehr sauber kriegen. Zum Kochen brauchen wir den Camping-Benzin-Kocher in unserer neuen Outdoor-Küche. Die Beeren spritzen so stark beim Pressen, die Palletten, unsere Beine, Kleider und der Boden alles ist rot.
Eine indische Familie spricht uns an, der Mann hilft uns pressen und verspritzt sein weisses Hemd. Kommt aber 1 Stunde später nochmals vorbei um den frisch gepressten Saft zu probieren. Er ist begeistert. Ein anderer Segler spricht mich an und fragt, warum wir unsere Küche nach draussen verlegt haben. Ich erkläre ihm dass die Beeren so stark abfärben. Er holt eine Petflasche und wir füllen sie ihm, er freut sich sehr darüber. Unseren netten Nachbarn Christa und Peter schenken wir auch eine Flasche. Das war eine tolle Sache. Ca. neun Liter hat es gegeben.