Es regnet und hat fast keinen Wind. Wir müssen alles motoren von Rodvic bis Kopenhagen. In die Kanaleinfahrt von Kopenhagen hat es etwas leichten Nebel. Aber wir sehen die Bojen und die Einfahrt in den Hafen gut. Der Hafen ist schon recht voll, deshalb machen wir ein Päckli mit einem deutschen Seglerpaar. Claudia verabschiedet sich und wir machen einen Spaziergang durch die Stadt.


Auf 18.30 Uhr haben wir mit Claudia zum Apero abgemacht. Wir treffen sie und ihre Kollegin in ihrer Ferienwohnung. Auf dem Dach geniessen wir die schöne Aussicht über der Stadt.


Wir essen gemeinsam Znacht in einem Restaurant, Muscheln und Salat mit Lachs. Weil uns der Hafen zu teuer ist, fahren wir am nächsten morgen weiter nach Helsingör. Beim Ablegen will der Motor nicht anspringen. Wir haben schon die Befürchtung, dass die Starterbatterie kaputt ist, das kann aber nicht sein, die Spannung ist gut. Wir probierens mal mit Landstromanschluss. Er springt an, wahrscheinlich lags nicht am Strom, sondern der Anlasser könnte sich verklemmt haben, meinte ein Bootsnachbar.
Der Wind lässt auf sich warten wir wollen wieder den Spibaum setzten. Leider ist er verdreht, was Mani beim runterlassen nicht merkt, beim Versuch ihn einzuhängen, bricht er ab und ist kaputt. In Helsingör im Hafen soll immer genug Platz sein. Er ist schon sehr voll und wir machen ein Päckchen mit einem grossen Boot, dass an einem Kopfsteg liegt. Die Nachbarn sind nicht zu Hause. Wir schauen uns noch die Burg an.

Am Mittwoch morgen entschliessen wir uns zum umparkieren direkt an den Steg wo wir das Tandem besser vom Boot nehmen können, wir bleiben einen Tag hier. Wir suchen einen Eisenwarenhändler, Bootsladen oder Baumarkt für die Sollbruchstelle des Aussenborders und Teile für den Spibaum. In Helsingborg, Schweden, gegenüber von Helsingör hat es einen Hornbach. Wir fahren mit dem Tandem und der Fähre rüber. Wir finden eine 5mm Alustange. Die Teile für den Spibaum basteln wir selber.








Das Tandem wird auf das Boot gehievt und eingepackt. Znacht backen wir uns Pizza mit Pesto, Feta, Trutenwurst und Peperoni. Super fein. Wir gehen früh schlafen, die Nachbarn die ein Päckli an unserem Boot gemacht haben sind recht laut und gehen oft über unser Boot hin und zurück. Das empfinden wir als recht störend.
Am nächsten Morgen verlassen wir den Hafen Richtung Helsingborg um günstiger zu tanken. Hier ist es zu teuer, über 2 Euro der Liter. Danach legen wir Kurs Richtung Gilleleje, wir müssen x-mal aufkreuzen, so machen wir das doppelte der Strecke. Um ca. 15.00 Uhr sind wir im Hafen, der ist aber so voll, viele Boote fahren rum und suchen sich einen Platz. Wir geben auf und fahren bis nach Hundested, das sind noch ca. 3 Stunden. Der Wind flaut etwas ab. Es wäre sowieso wieder Aufkreuzen angesagt, das machen wir nicht, so kommen wir nie an. Also motoren wir.


Im Hafen Hundested nehmen wir den erstbesten Platz den wir finden, grad bei der Hafeneinfahrt. Für eine Nacht ist das voll ok. Wir machen noch einen kleinen Spaziergang durch den Hafen und zum Strand. Ein wunderschöner Sandstrand, das Wetter ist super. Schade, ich habe meine Schwimmsachen nicht mitgenommen. Hoffentlich ist es morgen Vormittag noch gutes Wetter.
Kurz nach dem Aufstehen werden wir von einem starken Ruck erschreckt, das Wickingerboot, das in den Hafen einfährt, hat uns gerammt, wahrscheinlich an unserem Anker. Es hat einen kleinen Hick gegeben. Beim Spaziergang vor dem Frühstück helfen wir denen beim Anlegen am neuen Anlegeplatz.

Nach dem Frühstück kommt doch noch die Sonne und ich überwinde mich dazu, schwimmen zu gehen. Mani geht joggen. Ich marschiere 20 min durch das Hafenareal zum Strand. Meine Schwimmbrille habe ich auch dabei, so kann ich mit dem Kopf unter Wasser tauchen und die Augen offen lassen, das ist Nackenschonend. Ich schwimme gut 40 min, zwei mal dem Strand entlang, hin und zurück. Super sauberes Wasser und Sandstrand, aber recht kühl, ca. 19 Grad. Danach wieder 20 min zum Boot marschieren. War super!!
Gegen Mittag verlassen wir den Hafen und fahren in den Isefjord ein. In der Bucht von Rorvig versuchen wir zu ankern. Der Anker hat sich nicht eingegraben, der Strand ist aber zu nah, so dass ich nicht weiter retour fahren kann, sonst sitzen wir auf. Die Ankerwinsch funktioniert auch nicht, so dass Mani den Anker von Hand raufziehen muss. Das ist super anstrengend, wir versuchens nicht nochmal.
Wir wollen an die Boje Kongsöre Sandskredet. Dazu motoren wir noch etwa 1 1/2 Stunden bei Regenwetter, aber es ist nicht kalt. Die Boje ist frei und ich erwische sie beim zweiten Anfahren, so dass Mani uns festmachen kann. Wir haben genug Platz zum Schwoien, bei der Anfahrt zeigte mir der Tiefenmesser mal 0 an, das war sehr unangenehm.

Heute wollen wir noch Totenbeinli backen, ich mache den Teig dafür, er muss noch zwei Stunden im Kühlschrank ruhen. Nach dem Znacht wallt Mani ihn aus und schneidet die Stängeli zu. Bevor sie in den Backofen dürfen, müssen sie nochmals in den Kühlschrank, damit sie nicht zu weich werden, wegen der vielen Butter.


Der Kühlschrank wird mit einer Feder offen gehalten, die Öffnung ist fast zu klein für das Brett und es stösst die Feder um, so dass der Deckel zuklappt, ein Teil der Teiglinge fallen runter. Die werden nicht so schön, gut sind sie trotzdem.

Beim Einschlafen ist es noch etwas unruhig wegen der Wellen die ans Boot schlagen, es klingt sehr laut. Am späteren Abend wird es ganz ruhig und es klart auf. Am Morgen früh ist es strahlend schöner Sonnenschein und schon recht warm. Wir bringen mit dem Dinghi das Tandem zum Strand und machen einen kurzen Spaziergang, danach essen wir Zmorgen. Wir erkunden Nykobing Sealand, es gibt drei Nykobing in Dänemark.


Wir suchen einen Waschsalon, ev. einen Coiffeur für mich und einen Velomech, das Velo braucht eine neue Kette, seit dem Service im April sind wir über 2500km Tandem gefahren. Vielleicht überwinde ich mich auch und lasse mir von Mani mit der Maschine die Haare schneiden. Mal schauen….

Nykobing ist ein schöner belebter Touristenort mit vielen kleinen Läden und Cafes. Etwas ausserhalb findet heute ein Werkfestival statt, es hat viele Stände mit Handwerk Arbeiten und Kunst. Der Hafen ist recht klein und schon am Morgen recht voll. Bei unserer heutigen Tour um den nordwestlichen Teil der Insel kommen wir an schönen und belebten Stränden vorbei. Unseren Schwumm nehmen wir aber abends ums Boot, danach gibts noch Nussstengeli zum Dessert.


Nach dem Zmorgen packen wir unsere Velofronttaschen, paddeln an Land und machen eine Velotour um den Isefjord. In Rorvig nehmen wir die Fähre nach Hundested und in Sölager die Fähre nach Kulhuse. Es windet stark und es ist kühl, aber die Sonne scheint. Beim Velofahren stört uns der Wind nicht.


In Holbaek machen wir Pause. Es windet hier so stark, dass wir ins Bistro rein gehen um was zu trinken. Mani gönnt sich ein Dessert. Das sieht so super fein aus, da muss ich natürlich auch probieren.




Wir sind überrascht, wie modern die Stadt ist, bis jetzt fanden wir nur kleine Dörfer mit älteren Einfamilienhäusern und sehr abgelegene Höfe oder Weiler vor.

Wieder zu Hause bereite ich den Sauerteig fertig, den ich an unserer Bootstaufe von einer Werftnachbarin bekommen habe. Er muss jetzt nochmals ca. 2 Stunden gehen, dann kommt er in den Ofen. Ich hoffe sehr, dass er gut wird, er ist zu gross für den Omnia, ich habe noch nie Brot im Gasofen gebacken.
