Es wird immer später hell, wir kommen deshalb etwas später aus den Federn. Am Morgen ist es noch recht kalt und die Luft ist sehr feucht. Nach dem Zmorgen putzen wir das Boot und bereiten alles vor für morgen früh, da wird der Mast gelegt. Der Baum wird demontiert und das Fockfall das gerissen ist wird neu eingeführt. Mani klettert den Mast hoch und lässt eine Schnur mit Muttern zur Beschwerung im Mast runter. Ich versuche die Schnur zu fassen um sie mit dem Fall runter zu ziehen. Es braucht etwas Geduld bis ich die Schnur aus der Öffnung kriege. Mit einer Alustange kann ich sie von der falschen Öffnung zur Richtigen schieben und dann rausziehen.
Ich löse alle Stromstecker die vom Mast zum Boot führen.
Im Frühling beim montieren des Baumes sind uns drei Kügelchen vom Baumrutscher rausgefallen, zum Glück haben wir sie wieder gefunden. Sollen wir die wieder rein tun oder nicht. Ist das schlimm, wenn drei fehlen? Wie viele sind da eigentlich drin? Wir wagen es und öffnen die Schraubensicherung. Upps, da sind ja ganz viele drin. Sie kugeln alle raus, zum Glück sind wir gefasst und haben ein Auffanggefäss bereit. Wir versuchen xx-mal die wieder neu einzuführen. Leider immer ohne Erfolg. Wir rätseln, wie wir die fixieren können dass sie in der Schiene bleiben bis das Gegenstück am Baum eingeführt ist. Ich google nach Infos im Internet, finde aber rein gar nichts. Mani schlägt vor, Kupferpaste in die Schiene zu schmieren und die Kugeln so ,,ankleben,,. Das klappt zwar, aber beim Einführen fallen einige wieder raus. Die Gefahr das sie verloren gehen ist gross. Mani bastelt aus Karton und Klebstreifen eine Leiste die wir in die Schiene legen und sie so versuchen zusammen zu fügen. Das gelingt auch nur mässig, weil einige Kugeln zwischen durch rutschen und auch rauskommen. Eine Kugel geht verloren und fällt ins Wasser. Es klappt fast das alle drin sind, im letzten Moment kommen noch zwei raus. Fazit aus der ganzen Aktion: gleichviele Kugeln im Lager, aber nur noch zwei Reserve, eine Verlust. Aber wir wissen jetzt, wie das Teil innen aussieht und das wir es nie mehr freiwillig auseinander nehmen, wenns nicht sein muss.
Das Wetter ist noch warm aber zwischen durch regnets mal leicht. Ich fahre mit dem Velo einkaufen für den Znacht, nur grad das was wir für heute brauchen, ja nicht zuviel, möglichst keine Reste haben. Mani geht joggen und ich koche.
Heute heisst es früh aufstehen, um 8 Uhr ist Nipptide, das heisst nur eine niedrige Flut. Wir haben also weniger Zeit um den Mast zu legen. Kurz nach 7 Uhr fahren wir das Boot zur Slip-Anlage, wir dürfen nicht zu weit nach vorne fahren, sonst haben wir noch weniger Zeit, weil das Wasser dann schon wieder abläuft.
Erst nach dem Mast legen essen wir Zmorgen. Danach bereiten wir den Mast vor um ihn einzulagern in der Halle. Alle Wanten und Stage demontieren, ausser die Achterstage und die Oberwanten, zusammen rollen und im Boot verstauen, den Mast waschen. Die Leinen, Wanten und Stage die am Mast bleiben anbinden, so wird er bis nächsten Frühling eingelagert.
Mani fährt mit dem Velo Holzlatten einkaufen. Die brauchen wir um das Boot mit Planen vor dem Wetter zu schützen. Das Fahren mit den Holzlatten ist zwar unbequem, es rippscht am rechten Bein, ist aber gut gegangen.
Danach waschen wir das Dinghi und legen es aufs Deck vorne am Bug.
Ohne Mast und Segel sieht das Boot traurig und verlassen aus. Wenn die Tage noch länger und wärmer wären, hätten wir hier noch einige schöne Abende geniessen können, aber zum draussen essen ist es zu kalt.
Die Holzlatten dienen als Gerüst für die Plache die das Boot vor Sonne, Wind und Regen schützen soll. Das Dinghi liegt über der vorderen Luke, die so etwas geöffnet bleiben kann damit eine gute Belüftung statt findet.
Unsere Ankerwinsch hat während der ganzen Reise nicht funktioniert, wir wussten nicht warum. Deshalb konnten wir nie in einer Bucht ankern. Kyell, der Elektriker ist nochmals da und schaut sich das an. Im Frühling hat er die Ankerwinsch so angeschlossen, dass der Motor nicht an sein muss, um sie zu bedienen. Dabei hat sich ev. etwas im System geändert so dass es nicht mehr ging. Er hat jetzt zwei Kabel umgehängt, und bei der Fernbedienung war das ,,Minus,, nicht angeschlossen, jetzt funktioniert beides wieder.
Am Abend wärmen wir den Linseneintopf vom Dienstag nochmals auf für das Nachtessen. Immer wenn ich das Gas einschalte, hoffe ich dass es für dieses eine Mal noch reicht. Die erste Gasflasche hat ca. sechs Wochen gereicht, die zweite könnte auch bald leer sein. Es hat gereicht für heute, morgen muss es noch reichen, damit ich für Mani Geburtstagsmuffins backen kann.
Freitag der 27.9.2024, Manis Geburtstag. Ich backe Schokomuffins nach einem Rezept für zwei Personen und ersetze den Zucker durch Äpfel, mal schauen wie die schmecken. Das Gas hat gereicht.
Wir sind am putzen, packen, Kaffeemaschine und Wasserkocher putzen usw…. alles verstauen und aufräumen. Überlegen, was heim kommt, wir wissen noch nicht, wo wir wohnen werden, ob in einer WG oder in einer kleinen günstigen Wohnung. Wenn wir eine Wohnung haben, brauchen wir Geschirr und etwas Küchenutensilien zum Kochen. In einer WG ist ev. einiges vorhanden, dass man mitbenutzen darf. Also richten wir den Bamix, den Dampfkochtopf und den Wasserkocher. Wenn wir wissen, wo wir wohnen, holen wir noch Utensilien aus unserem Keller in St. Gallen. Mani kommt im Oktober nochmals zum Boot um es für den Winter fertig zu machen. Das kann er dann mitnehmen. Das Boot kommt erst in ca. 10 Tagen aus dem Wasser weil es jetzt noch kein Platz hat auf dem Winterlagerplatz hat.
Nach dem Joggen am späteren Nachmittag lässt Mani das Wasser aus den Wassertanks und dem Boiler raus. Danach duschen, doch Ralph der auf der Werft wohnt benutzt grad das Bad, Mani muss fast 45 min warten bis er duschen kann. Wir wollten zum Kebabladen in Lesum essen gehen. Das sind aber sicher 5km zum Gehen, es regnet und windet stark, das Tandem ist schon im Boot verstaut. Wir beschliessen im Kaufland Shoppingcenter beim Türken was zu essen, Mani eine Currywurst mit Pommes und ich einen Börek oder Lamachun. Der Weg dahin dauert ca. 30min. Um 19.15 Uhr sind wir da und bestellen. Doch leider verkauft er nur noch Reste, er hat schon geschlossen, 20 Uhr ist Ladenschluss. Beim Nachbar, einem Asiaten gibts noch was zu essen, gebratene Nudeln mit Gemüse und Ei, das Ei hat sie aber vergessen. Naja, dafür ist es schnell gekommen….
Das Taxi bringt uns pünktlich zum Bahnhof Bremen. Um 07.15 Uhr fährt der Zug ab. Auf dem Weg nach München sammelt sich etwas Verspätung an, die er aber wieder aufholen kann. In München müssen wir mit dem ganzen Gepäck von Gleis 19 zu Gleis 29, das in 10min. Zum Glück hilft uns eine nette Dame beim Tragen der Taschen. So erwischen wir den Zug pünktlich. Um 15.30 kommen wir in St. Gallen an. Mit dem Bus fahren wir nach Rotmonten zu Sonja und Jürg, wo wir mal die ersten 1 bis 2 Wochen wohnen, bis wir was festes haben. Abends gehen wir mit Jürg und Sonja ins Bambus asiatisch essen das war richtig gut und frisch.
Am Sonntag nach dem gemeinsamen Zmorgen haben wir schon eine Bleibe für die nächsten Monate gefunden. Jürg hat eine zweite Wohnung im 2. Stock, die gerade im Umbau ist. Wir beziehen ein Zimmer und das Bad, so haben wir doch Privatsphäre aber trotzdem Kontakt, die Küche können wir mitbenutzen. Die Arbeit ist dann für uns beide gut mit dem Velo erreichbar, bei schlechtem Wetter auch ÖV oder Auto. Wir fahren mit Jürgs Auto nach Bettwiesen wo unser Auto bei Roli und Irene steht um ein paar Sachen zu holen. Nach dem Schwimmen im Hallenbad Wil holen wir unsere Velos im Velokeller von der Hechtackerstrasse 30.
Mani geht morgen wieder zum Ruckstuhl arbeiten. Ich erledige morgen einiges, wegen der Versicherung für das Auto, die Autonummer abholen, damit wir das Auto wieder nutzen können, verschiedene Termine, was trinken gehen und viel erzählen mit Franziska. Am Dienstag gehe ich auch wieder arbeiten ins Labor. Super, wie alles klappt wie am Schnürchen….
Wenn Mani das Boot Winterfest gemacht hat, schreibe ich nochmals einen Beitrag, ca. in 2 bis 3 Wochen. Sonst mache ich jetzt Winterpause bis ende März. Anfangs April fahren wir wieder nach Bremen zum Boot. Ich freue mich jetzt schon, wieder interessante Berichte zu schreiben. Vielen Dank euch allen für das Interesse und fleissige lesen.